Vortrag Hoffentlich nicht Grün? Zum Umgang mit eventueller Arsenbelastung von Bibliotheksbeständen

Nachweislich ab dem 18. Jahrhundert wurden botanische Sammlungen mit salzartigen Verbindungen des Arsens und des Quecksilbers behandelt. Verschiedene mobile und zerstörungsfreie Analysemethoden können zum qualitativen und quantitativen Nachweis von Schadstoffen eingesetzt werden.

Grüne Bucheinbände in verschiedenen Farbtönen
Datum, Uhrzeit
Mi, 26.06.2024, 09.30 – 14.00 Uhr
Veranstalter
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Während die Problematik schadstoffbelasteter Kulturgüter im musealen Bereich bereits seit Längerem bekannt ist, setzt sich erst seit Kurzem die Erkenntnis im Bibliothekswesen durch, dass auch Bibliotheksbestände betroffen sein können. Eine besondere Gefährdung geht dabei von Arsenverbindungen aus, die bis ins 19. Jahrhundert zum Färben von Buchbestandteilen genutzt worden sind. Vor allem das sog. Schweinfurter Grün und das Scheele Grün wurden in dieser Zeit industriell hergestellt, sodass man es mit einem echten Mengenproblem zu tun hat.

Referierende: Anja Steinhauer, Leiterin des Sachgebietes Bestandserhaltung an der Universitätsbibliothek Kiel & Dr. Boaz Paz (Paz Laboratorien GmbH)

Kursinhalt:

  • Einführung in die Schadstoffbelastung von Bibliotheksbeständen durch toxische, materialimmanente Substanzen
  • Speziell: Gefährdung durch arsenhaltige Pigmente in Büchern aus toxikologischer Sicht
  • Praxisbericht „Arsenprojekt“ der Universitätsbibliothek Kiel
  • Arbeitsschutzrechtliche Aspekte: Fürsorgepflicht und Risikominimierung Arbeitsschutzgesetz und Arbeitsstättenverordnung
  • Methoden der Schadstoffanalyse
  • Arbeitssicherheit, Gefährdungsbeurteilung und arbeitsmedizinische Aspekte
  • Schutzmaßnahmen anhand von konkreten Beispielen

Moderation: Elisabeth Balihar (KBE)

Ihre Teilnahme ist kostenfrei.
Zielgruppe: Mitarbeiter*Innen aus Archiven, Bibliotheken und Sammlungen
Anmeldeschluss: 14. Juni 2023